Erweiterte Suche

Technische Ratschläge gesucht
[ 1 | 2 ]

 
Sie sind hier: Forum » Technik » Hardware » Technische Ratschläge gesucht


Autor Nachricht
stro
Clantreffen Survivor


Beiträge: 185



User Pic


Dabei seit: 22. Jan 2013
Letzter Login: 31. Mar 2015
# 29.08.2013 - 20:58:20 Leider keine Berechtigung       zitieren


Jetzt muss ich einfach nochmal eine Lanze für Desktop PCs brechen.
Zunächst einmal ein Gaminglaptop ist von Natur aus ein Kompromiss. Kompakte Bauform, Mobilität, lange Akkulaufzeiten, Stromsparsamkeit stehen in direkter Konkurrenz zu den Atributen Bedienbarkeit, Flexibilität, Leitung und Preis.
Ja, es gibt Leute die mit einem Gaminglaptop voll zufrieden sind und Stein und Bein behaupten es wäre ein vollwertiger Desktop Ersatz (einer meiner engsten Freunde ist bis dato davon überzeugt). Bei objektiv gestalteten Test kann dies regelmäßig wiederlegt werden.

Folgende Punkte sind bei allen Laptops die spieletauglich sind ein Kompromiss

  • Leistung fürs Geld: Laptop Hardware ist bei gleicher Leistungsfähigkeit immer teurer, da hörts dann aber schon auf mit den Gemeinsamkeiten. Denn ab einer gewissen Leistungsklasse ist der Desktop mit dem Laptop nicht mehr vergleichbar, der Laptop fällt schon bei Mittelklasse PC's rasant ab. Das betrifft alle Bauteile die rechnen müssen (also CPU und Grafikkarte, die uns als Gamer eigentlich am meisten interessieren). Bevor jetzt wieder so ein Spring ins Feld um die Ecke biegt und sagt "Aber die Grafikkartenhersteller bieten ihre High-End Grafikkarten auch als Mobile Version an", ein Lasten-Esel wird durch eine Namensänderung auch nicht zum Rennpferd. Die Zahlen der Hersteller sind hier hauptsächlich Augenwischerei. Viele "High-End-Grafikkarten" aus dem mobilen Bereich sind vergleichbar für einen Bruchteil des Geldes als Desktop Grafikkarte zu haben und tragen die Seriennummer der vorletzten Produktserie (sind also meist schon als Billigheimer, Auslaufmodell zu haben oder mittlerweile in den Consumer Bereich gefallen. Unterm strich bezahlt man die Leistung bei einem Laptop teuer und bei Gaming Laptops (auf Grund kleinerer Produktionsmengen, exotischer Hardware, usw.) sehr teuer.

  • Bedienbarkeit: Kein Laptop ist (über die eingebaute Tastatur) so komfortabel zu steuern wie ein Desktoppunkt Ja, die Macht der Gewohnheit ist groß und viele Leute erreichen auch auf Laptops eine Schreibgeschwindigkeit die sich sehen lassen kann, spätestens beim Zocken stößt man dann aber an seine Grenzen. Das liegt hauptsächlich am Platz den der Laptop bietet. Mittlerweile gibt es zwar genügend Laptops, die die volle Tastenbreite und Höhe mitbringen (zumindest im Hauptfeld), der Abstand zwischen den Tasten ist aber praktisch = 0. Jeder der auf einer Laptop Tastatur gut ist, sollte sich eine Tastatur zulegen um in kürzester Zeit richtig gut zu werden. Über Touchpads braucht man nicht reden (ja es gibt auch Leute die mit Touchpad spielen, die haben den Knall aber einfach nicht gehört).

  • Laufzeit (Strom) / Gewicht: Der eigentliche Sinn eines Notebooks ist ja die Mobilität. Ob es bei der Erfindung darum ging ihn später als Arbeitscomputer mit vor die Türe zu nehmen oder ob er als Couch-Device entwickelt wurde sei mal dahin gestellt. Hier treffen bei Gaming Notebooks wieder zwei unvereinbare Welten aufeinander. Der große Strombedarf von Leistungsfähiger Hardware und die begrenzte Kapazität von Akkumulatoren (zumindest wenn der Platz und das Gewicht begrenzt sind, sonst kann man auch die Autobatterie auf der Sackkarre mitnehmen).
    Gaming Laptops weisen meistens auch dann eine miese Laufzeit auf wenn sie nur als "normaler" Laptop verwendet werden, weil die in ihnen verbaute Hardware (auch in Ruhezuständen) einen höheren Grundverbrauch hat als die auf Laufzeit optimierte Hardware die in Buissenes Notebooks und im consumer Bereich verbaut ist. Dazu kommt, dass Gaming Laptops schwer sind. Auch das ist wiederum der verbauten Hardware zu schulden (und dem meist etwas größer dimensionierten Akku, der die Laufzeit aber auch nicht rausholt). Für mich ganz persönlich ist das das K.O. Kriterium. Wenn ich 1000 €uro und mehr für einen Laptop hinlege erwarte ich nun mal die eierlegende Wollmilchsau (gilt bis jetzt noch als Fabelwesen). Aber mal ernsthaft, einen Laptop den ich nicht mit vor die Tür nehmen will, weil ich dann das Gewicht von 3-4 Litern Wasser über meiner Schulter mit mir rum trage und das nur um die nächste Steckdose zu suchen? Als reines Couchaccessoir wär mir das zu teuer und spätestens nach einer Woche würde ich mich über das Stromkabel ärgern, das immer irgendwie beschissen runterhängt und nervt, beim Aufstehen schon mal den ganzen Laptop vom Tisch fegt und beim balancieren auf den Beinen auch ehr kontraproduktive Auswirkungen hat.


Zu guter letzt (weil mir der Umfang hier grad echt zu groß wird, das ist langsam was für nen eigenen Thread) ein Punkt bei dem die Hersteller keine kompromisse machen, sondern bei dem sie fast zu 100% verkacken (aus verständlichen Gründen).

Die Hitze- /Lärmentwicklung: Leistung braucht Energie. Umgesetzte Energie erzeugt Übersetzungsverluste. Übersetzungsverluste bedeuten i.d.R. Wärme. Wärme braucht Platz. Platz hat ein Laptop nicht.
Hier stößt die Kompromissfähigkeit dann schlicht an ihre Grenzen. Gaming Laptops sind (unter Last) entweder unglaublich heiß oder unglaublich laut und meistens sind sie beides. Die viel zu kleinen Lüfter die aus einem extrem kompakt zugebauten Gehäuse versuchen sehr viel Hitze zu pusten sind mit ihrer Aufgabe schlicht überfordert. Das wirkt sich äußerst negativ auf die Lebensdauer der Hardware aus (sie altert unter hohen Temperaturen einfach schneller und wird fehleranfälliger) und viel öfter noch auf die tatsächliche Leistung des Laptops. Das ist simpel erklärt.
Grafikkarte und CPU haben einen eingebauten selbstschutz, der bei Überhitzung greift. Früher schaltete sich die komponente einfach ab, PC ging aus, warten war angesagt. Heutzutage drosseln die Komponenten bei drohender Überhitzung nach und nach ihre Leistungsfähikeit herunter und kommen so im Normalfall nicht in den Bereich in dem sie sich dann schlussendlich auch ganz abschalten. Und genau hier liegt der Hund begraben. Bei dem Versuch der Hersteller eigentlich unvereinbare Eigenschaften zu verheiraten wird zu großzugig dimensionierter Hardware gegriffen, gleichzeitig aber jeder millimeter im Gehäuse vollgebaut und zugekleistert. Zwar werden mittlerweile aufwendige Heatpipekonstrucktionen verbaut, doch angesichts der gewachsenen Leistungsfähigkeit ist das ehr ein Behelf als eine Lösung, der Tropfen auf den heißen Stein halt. In der regel führt das dazu, dass die Laptops wenn die richtig rangenommen werden (wofür man ja eigentlich das Geld hinlegt) nach kurzer Zeit immer weiter abbremsen um die Hardware nicht zu beschädigen. (Je nach Handhabung passiert das ziemlich schnell, weil beim Lümmeln auf der Couch gerne mal Lüftungsschlitze von Kleidung oder dergleichen verdeckt werden und das Gerät auf einer ohnehin schon auf 36°C vorgewärmten Oberfläche Platz findet.)
Aber man kauft ja auch keinen Porsche der ab 120 automatisch die Handbremse anzieht.
Einige Hersteller heben die maximalen Temperaturwerte über die vom Hardware-Hersteller freigegebene Grenze an, lassen sich das, wegen erhöten Reklamationen, aber auch entsprechend bezahlen und ob das Gerät nach den zwei Jahren Garantie noch lange durchhält sei dann mal dahingestellt. Garantieverlängerungsoptionen in dieser Klasse kosten meistens einen halben Laptop.
Jetzt wirds für die Couchzocker interessant Toasted Skin Syndrom is eine sehr leckere Angelegenheit. Für diese Art der Hautverfärbungen bedarf es keiner heißen Wärmequelle, sondern sie entsteht durch die länge der Hitzeeinwirkung (je wärme desto schneller, ob die Abluft eines unter Last stehenden Gaming Laptops die Grenze zur Verbrennung überschreiten kann weiß ich nicht, halte ich aber ohne weiteres für möglich, wenn ich mir diesen wiki Auszug
Aus/Ein-klappen anschaue

Wenn die Wärmeeinwirkung chronisch wird, wird auch die Verfärbung irreversibel und dafür reichen, bei entsprechender Regelmäßigkeit, schon wenige Stunden am Tag aus.

Um jetzt mal zu einem Ende zu finden (is ja ganz schön was zusammen gekommen) noch mein abschließender Tipp an dich:
Investier den 1000er lieber in einen Stuhl vom Fachmann, auf dem kannst du dich dann ähnlich lümmeln wie auf deiner Couch, dein Rücken wird es dir danken und auf dem Stuhl wirst du die Zeit von 3 Laptops absitzen können ohne das er kaputt geht.

Wenn es unbedingt ein Laptop sein muss und du nichts zockst das über die Anforderungen von WoT hinausgehen (und das Spiel sieht aus wie Scheiße) würde ich das als Maßstab für die Leistung des zukünfitgen Laptop nehmen. Computer "für die Zukunft" kaufen war immer ein teures Spiel das sich noch nie gerechnet hat. Dann lieber ein günstig geschossenes Gebrauchtmodell, mit dem man sich auf der Couch lümmeln kann und nächstes oder übernächstes Jahr den nächsten, aber in meinen Augen is die Investition in einen High-End Gaming Notebook in deinem Fall verbranntes Geld. Als abschließendes veranschaulichendes Beispiel: Man kauft sich kein teures Skateboard für und fährt dann mit Flipflops in der Halfpipe.

P.S.
Rechtschreibfehler benötigen den Passierschein A38


"You know you have a serious problem when your hallucinations are worried about you."
- Steve-O (2013)
  Private Nachricht an den User senden
Sonja
Student


Beiträge: 70



User Pic


Dabei seit: 03. Jul 2013
Wohnort: Offenbach am Main
Letzter Login: 10. Nov 2013
# 30.08.2013 - 12:45:18 Leider keine Berechtigung       zitieren


@ dp stro

Erstmal danke für deinen ausführlichen Post

Grundsätzlich teile ich doch die Meinung, dass ein stationärer Rechner immer die bessere Wahl ist, aber da ich schon einen teuren Stuhl vorm PC besitze machen die 1000 Ökken an der Stelle keinen Sinn.
Zu deinen Bedenken hinsichtlich gesundheitlicher Natur kann ich dir sagen, dass nur ein Volldepp den Laptop auf seine nackten Schenkel stellen würde...kann mir auch nicht vorstellen, dass das jemand tut.
Zur Performance - ich spiele doch nicht nur WoT - das war nur nur als Beispiel dafür genannt, dass es "ruhiger zu geht" und locker im Liegen spielbar ist.

Das Laptop wird also so oder so angeschafft werden, ich finde Technik macht immer Sinn, andere würden eben eher 1000 Euro in Schuhe investieren - das erschließt sich mir nun gar nicht XD.

Kompromisse finde ich gut, und sicher hechelt man immer den neuesten technologischen Entwicklungen hinterher - aber das ist eben so. Außerdem kann ich das Laptop steuerlich absetzen, von daher why not?

Mein fester PC ist außerdem schon eine alte Möhre (4 Jahre) und von daher macht eine Zusatzanschaffung auch Sinn.

Ich würde sagen: alea iacta est

p.s.: über deine Ausführungen zum Thema Laufzeit musste ich lachen, ein Kabel mehr oder weniger im Wohnzimmer finde ich vollkommen buggi, ich bin auch nicht so motorisch unbegabt, dass ich ständig alles runterreiße oder aus Versehen umstoße, von daher finde ich deine Argumentation - zumindest für mich - nicht zutreffend

  Private Nachricht an den User senden E-Mail an den User senden
stro
Clantreffen Survivor


Beiträge: 185



User Pic


Dabei seit: 22. Jan 2013
Letzter Login: 31. Mar 2015
# 30.08.2013 - 18:13:10 Leider keine Berechtigung       zitieren


Jo war auch viel persönliche Vorliebe bei, wollt nur mal die Gedanken aufrollen die mir dabei immer so kommen.
Was Toasted Skin Syndrom angeht hast du was falsch verstanden, das ist völlig Wurst ob du das auf die nackten Schenkel legst oder ne Jeans dazwischen liegt. Erst wenn die Isolationsschicht zwischen Haut und Wärmequelle ausreicht, als das es an deinen Beinen keine 43°C mehr wird (das müsste schon ne gefaltete Decke oder so was sein) tritt dieses Phänomen nicht mehr auf. Normale Klamotten reichen da in keinem Falle aus, wenn der Laptop direkt auf den Beinen liegt. Fürn Sommer also ungeeignet :)

Ich geb nochmal kurz zu bedenken, das die Dinger schwer sind (Gaming Laptops), die Frage ist wie lange das gemütlich bleibt wenn dir über ne halbe Stunde 3 Kilo in die Leiste drücken. Wenn das alles egal ist und das Geld dir auch nicht weh zu tuen scheint würde ich noch nen 10er für Informationsmaterial aus einschlägigen Verlagshäusern (bspw. heise) springen lassen.

Ansonsten gäb es noch die Möglichkeit (wenn der wirklich nur zum auf der Couch daddeln gedacht ist und es sonst beim Desktop PC bleibt) auf ein performantes Tablett zurückzugreifen und das Spiel vom Desktop Rechner aus zu streamen (schnelle Spiele fallen da eh raus, aber die dürften auf dem Sofa ohnehin keine Diskussion sein).
In dem Falle hättest du ein leichtes Tablett vor dir (mit Klimper und Maus versteht sich).

+
Wird nicht heißt.
Im Normalfall größere Blickwinkelunabhängigkeit als Laptop Bildschirme.
Kann man sich auch so mal in die Tasche packen ohne Schulterprobleme zu kriegen.

-
Streaming bedingte Verzögerung (Desktop berechnet das Bild, schickt es übers Netzwerk an den Tablett wo es dann angezeigt wird).
Benötigt 1 "zusätzliches" Eingabegeräte (Tastatur).
Erfordert etwas Erfahrung im Umgang mit dem PC beim Einrichten (Schwierigkeitsgrad: Mittel(+))


"You know you have a serious problem when your hallucinations are worried about you."
- Steve-O (2013)
  Private Nachricht an den User senden
Forum » Technik » Hardware » Technische Ratschläge gesucht [ 1 | 2 ]

Script Copyright by ilch.de | made by psd-resources.de | modified by dp.LuCiFeR | Impressum