Rover & Rescue
Soeben meinen ersten Rover erfolgreich auf den Mond gebracht, allerdings mit den einen oder anderen Hindernissen...
Aber um nichts vorzugreifen, erst mal die fantastische Meisterleistung Kerbal's Best-and-Brightes; der wunderschöne Medium-sized Reverse-Landing
F1:
18 Skipper befördern das gute Stück in die Umlaufbahn, und auf halben Weg zum Mond; den Rest übernehmen drei LV-N atomare Raketen in der Mitte des Gefährts, die auch für die Rückreise zuständig sind. Es wurden sogar Fallschirme an den Skippern angebracht, um abgesprengte Booster langsam und sicher zurück zur Erde zu befördern.
Because we care!
Um den Rover sicher auf den Boden abzusetzen, wurde der F1 als Reverse-Lander entwickelt; er startet und landet kopfüber, und der Rover sitzt direkt am Cockpit. Drei weitere Retro-LVNs sind deswegen an der Seite des Haupt-Fueltanks angebracht, und werden nach Landung & Start auf dem Mond abgesprengt.
Start & Flug liefen reibungslos; problemlos rauf auf 15km und ab nach Osten in eine 80km-Umlaufbahn; die restlichen Skipper wurden abgesprengt, der Träger 180° gedreht, und ab zum Mond in einen sauberen Orbit. Dann nur noch warten, bis die sonnige Seite des Mondes in Reichweite war, wieder 180° drehen, und mit den drei Retro-Raketen langsam und sicher landen.
Der Rover rast mit unglaublichen 2m/s über die Mond-Oberfläche; Jerbal Kerman bricht damit jede Geschwindkeitsgrenze innerhalb einer Spielstraße!
Nach ein paar Minuten war dann aber Schluss mit Spaß & Science; alle notwendigen Experimente wurden abgeschlossen; alle Bodenproben die Platz fanden entnommen. Zeit nach Hause zurückzukehren.
Abheben vom Mond war natürlich kein Problem; in den Retro-Boostern war mehr als genug Sprit, um wieder in eine saubere Umlaufbahn zu kommen, und sogar noch um das Schiff auf einen direkten Kollisionskurs mit der Erde äääh Kerbal zu setzen.
Ungefährt auf halben Weg dahin, während die drei Helden mit über 1000 Metern pro Sekunde auf den Planeten zurasen, fällt mir dann ein minimaler Design-Fehler auf, der anscheinend allen Raketenwissenschaftlern entgangen ist:
ICH HAB DIE FUCKING FALLSCHIRME VERGESSEN
Da es höchst unwahrscheinlich erschien, dass die drei Astronauten einen freien Fall mit tausenden m/s überstehen würden, wurde sofort gehandelt und das Schiff mit einem langen Schub zur Seite in eine ~90km-hohe Umlaufbahn gebracht. Am niedrigsten Punkt dann noch ordentlich Geschwindigkeit verlieren und ein einigermaßen stabiler Orbit wurde erreicht. Glücklicherweise sind die atomaren LV-Ns extrem fuel-efficient, so dass der große Treibstofftank für die ungeplante Aktion noch ausgereicht hat.
So; das landungsunfähige Gefährt ist sicher in ner Umlaufbahn und wird in nächster Zeit wahrscheinlich nicht spontan explodieren; was nun nötig war, war eine Rettungsaktion!
Da sich der F1 trotz des kleinen Fallschirmdebakels als sehr praktikabel und effizient erwiesen hat, wurde er als Basis für das Rettungs-Schiff benutzt; behold the magnificent
F2:
Statt Rover einen Satelliten am Cockpit um die drei Plätze für die gestrandeten Astronauten freizuhalten; statt Landing-Gear & Retro-Raketen zusätzliche Booster, um möglichst schnell Kurs-Korrekturen zu machen.
Glücklicherweise war der mehr oder weniger zufällig gewählte Orbit des gestrandeten Schiffs fast rechtwinkling zur Planeten-Rotation, so dass man einfach nur warten musste, bis die Umlaufbahn genau über dem Space-Center war; eine Orbit-Angleichung erwies sich (trotz keinerlei Mods) als relativ einfach.
Sobald die Entfernung zum Ziel auf ~1km gefallen war, kam der mit Abstand schwierigste Part des Ganzen: Die fein-Abgleichung der Umlaufbahnen. Ohne Mods & automatisierte Docking-Programme entlarvte sich das als Haupt-Problematik.
Trotz aller Hindernisse kamen sich die zwei Schiffe auf 200 Meter nahe, und der Umstieg konnte beginnen; als erster verließ Harfrid Kerman das Nutzlosomobil und schwebte Richtung F2.
Als nächstes kam Jerbal Kerman an Bord, der während seines kurzen Spacewalks erstaunlich viele Profanitäten in sein Mikrofon schrie, die mit 'K' beginnen.
Last but not least macht sich auch Thompvan Kerman auf den Weg...
...aber nicht ohne vorher auf dem F1 den Autopilot auf Voll-Retro-Schub zu schalten, um seinn Orbit zu brechen und ihn brutal auf den Boden zerschellen zu lassen!
At last! Alle Astronauten sind comfy auf nem landungsfähigen Schiff, und können endlich sicher zum Boden zurückkehren.
Nach so vielen Stunden Ungewissheit; nach so vielen Rückschlägen und Pannen! Die Booster arbeiten an der Schmerzgrenze, um den Orbit zu brechen und den F2 in die windige Atmosphäre zu bringen. Mit über 1500 m/s trifft das Gefährt auf immer dichter werdende Luft, glüht heiß-rot und bremst schlagartig ab.
Die seitlich befestigten Booster werden abgesprengt und fallen aus zehntausend Metern wie große Steine auf den grünen Boden und zerschellen in einer gewaltigen Explosion. Die drei LV-Ns am Haupt-Tank brennen weiter auf vollen Touren und sind kurz vorm Überhitzen; wenige hundert Meter vor dem Boden werden auch sie schließlich losgesprengt und taumeln erschöpft gen Erde, bevor auch sie sich in einer hellen Feuerwolke auflösen.
Schließlich entfachen sich die drei seitlich montierten Mk2-R-Fallschirme mit einem lauten Knall, und die Pilotenkapsel gleitet sicher und sanft zu Boden...
Und so endet eine der kritischsten Phasen des Wofu-Space-Program in Erleichterung und Freudentränen. Diese drei tapferen Kerbals sind durch die Hölle und zurück gegangen; haben in der lebensfeindlichsten Umgebung ausgeharrt und um ihre Existenz gekämpft, um am Ende das frische Gras ihres Heimatplaneten zu küssen.
Aber wir dürfen niemals vergessen, wie tragisch sich diese Situation hätte entwickeln können; daher lernt aus den Fehler der (mitlerweile gefeuerten) Raketenwissenschaftlern, und vergesst niemals:
NEHMT NEN FALLSCHIRM MIT