Bereits vor längerer Zeit hatte ich im Left4Dead-Thread auf die geniale Comicserie The Walking Dead hingewiesen. Leider mit sehr wenig Feedback.
Um vielleicht doch noch hier und da ein wenig Interesse an TWD zu wecken, gibt es nochmal ein paar Auszüge aus Rezensionen. Wer die Bände noch nicht kennt, sollte es aber unbedingt vermeiden die kompletten Kritiken in den Links durchzulesen! Akute Spoilergefahr!
Zitat
“The Walking Dead“ ist eine hervorragende Charakterstudie und nutzt die gelegentlichen Metzelorgien eigentlich nur zur Ausdünnung der Protagonistenriege, die postwendend mit neuen interessanten Figuren aufgefüllt wird. Kirkman kreiert ein Endzeitszenario, dass sich hinter William Goldings „Lord of the flies“ nicht zu verstecken braucht. Wer hier einen banalen Zombie Schocker vermutet, liegt völlig falsch. Diese Serie ist schon jetzt ein Klassiker. Unbedingt zugreifen. (Thommi Digel)
Menschen verändern sich im Leben mit dem andauernden Katastrophenzustand. Die große beeindruckende Stärke von “The Walking Dead“ liegt in diesem Psycho-Drama. Langsam, aber unaufhaltsam wird der freundliche spießige Dorfpolizist zum despotischen Anführer, der glaubt, für die richtige Sache auch Töten zu dürfen. Gnadenlos geht Kirkman mit seinen Figuren um. Einen Bonus für die Hauptfiguren gibt es kaum. Die Lage scheint sich nur zu beruhigen, um kurz danach erneut zu eskalieren. Die Geschichte ist offensichtlich ohne ersichtliches Ende angelegt. Also, erstmal keine Rettung in Sicht. So geht die unendliche Zombie-Saga weiter
Wie ich schon bei den Rezensionen zu Band 5 und 6 erwähnte, bin ich ein großer Fan von Zombie-Filmen und Zombiegeschichten. In Sachen Zombiecomics hatte ich bisher allerdings nur selten etwas in der Hand, was wirklich Spaß gemacht hat. Und nichts davon kam auch nur annähernd an „The Walking Dead“ heran. Diese Serie ist einfach grandios, zwar oftmals an die Zombie-Klassiker angelehnt, hat aber genug eigene Ideen und vor allem dermaßen tiefgehende und ausgeklügelte Charaktere, dass es vor Spannung nur so kribbelt. Der Autor spielt dabei mit sehr viel Fingerspitzengefühl mit Action, Ängsten, Gefühlen, Überraschungen und auch geschickt platzierten Cliffhangern. Zusammen mit dem Zeichner Tony Moore, dessen Artworks deutlich besser und detaillierter sind als die seines Nachfolgers Charlie Adlard, schafft Robert Kirkman hier eine hoch atmosphärische Serie, die es ohne Zweifel mit den großen TV-Serien aufnehmen könnte, würde sie verfilmt werden. Cineastische Qualitäten hat „Walking Dead“ auf jeden Fall jetzt schon. Allerdings ist sie auch nichts zu für Zartbesaitete. Ein Klassiker!
Die Hervorhebung im letzten Zitat stammt von mir.
The Walking Dead wird nämlich in Kürze tatsächlich verfilmt werden und zwar als TV-Serie des US-Senders AMC. Niemand anderes als Frank Darabont ("The Green Mile" ) konnte als Autor, Regisseur und Produzent für das Projekt gewonnen werden: http://larryfire.wordpres...t-as-the-writer-director/
Auch ein Grossteil der Schauspieler steht bereits fest.
Andrew Lincoln wird die Hauptrolle des Polizisten Rick Grimes übernehmen:
In weiteren Rollen:
-Sarah Wayne Callies als Lori Grimes
-Jon Bernthal als Shane
-Jeffrey DeMunn als Dale
-Laurie Holden als Andrea
-Steven Yeun als Glenn
Ich prophezeihe jetzt schon einen ähnlichen Hype um die Serie wie bei 24 oder Lost!
Nett. Ob's die Serie ungeschnitten ins deutsche Fernsehen schafft?
Das ist mir erstmal völlig egal! Zur Not bestell ich mir halt irgendwo die US-Version.
Ich befürchte eher, dass es selbst im US-Fernsehen nur eine weichgespülte Version der Comics von Kirkman geben wird!
In den Comics geht es nämlich zuweilen ziemlich heftig zu. Das sind aber in der Regel keine billigen Gore-Effekte, die nur auf Effekthascherei abzielen, wie man es aus den unterirdischen Zombiestreifen der Achtziger kennt und auf die man jederzeit getrost verzichten könnte. Vielmehr sind es bei TWD gerade die besonders grausamen Szenen, die die Handlung dramaturgisch voranbringen. Aber das nur am Rande. In erster Linie lebt "The Walking Dead" nämlich von der ausgefeilten Charakterentwicklung.
Zuletzt modifiziert von dp.TaqMan am 04.06.2010 - 22:13:44
Leider wurde die internationale Version um ein paar Minuten gekürzt, um die Laufzeit zu beschränken. Warum auch immer.
Was man aber so hört, sind die Splatter- und Goreszenen noch größtenteils enthalten. Trotzdem dürften sich die Kürzungen wohl nicht gerade positiv auf die Gesamtatmosphäre des Pilotfilms auswirken.
Gerade die sehr bedächtige Erzählweise, fand ich nämlich in der Originalversion sehr gelungen und für das Zombiegenre einzigartig. Da gab es minutenlange Passagen ohne Action und ohne Musik, in denen kein einziges Wort gesprochen wurde. Erst durch solche Szenen wirkt das eigentlich völlig absurde Zombieszenario plötzlich erschreckend realistisch. Es wäre echt schade, wenn nur durch ein paar unsinnige Schnitte in der internationalen Version, die beklemmende Stimmung des "Directors Cut" verloren gehen würde.
Naja, erst mal abwarten. Werd mir heute auf jeden Fall auch noch die deutsche Version reinziehen.
Zwar hat die erste Folge meine Erwartungen bereits übererfüllt, für ein Urteil über die gesamte erste Staffel ist es aber noch etwas zu früh.