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EA hat eine ruinöse Strategier

 
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dp.Shaitaan
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Dabei seit: 26. Jan 2008
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# 14.01.2010 - 15:48:40 Leider keine Berechtigung       zitieren


 Zitat
Nach der Übernahme der Mobilspiel-Schmiede JAMDAT Ende 2005 hatte deren Gründer, Mitch Lasky, zwei Jahre lang zum höheren Management von Electronic Arts gehört, bevor er das Unternehmen 2007 verließ, um sich im Investment-Bereich zu verdingen. Angesichts der Entwicklung in der jüngeren Vergangenheit konnte Lasky es sich jetzt allerdings nicht verkneifen, den Stand der Dinge bei seinem einstigen Brötchengeber auf seinem Blog zu kommentieren.

Activision habe mit Call of Duty: Modern Warfare 2 zwar Rekorde aufstellen können, die Einnahmen durch jenes Spiel würden letztendlich aber auch nur das Loch füllen, das enstanden ist, weil der "Musikspielbereich von der Klippe gefallen ist." Beim Hauptkonkurrenten sehe es aber etwas düsterer aus.

"EA ist im falschen Geschäft, mit der falschen Kostenstruktur und dem falschen Team, aber irgendwie glauben sie, dass es ein sanfter Übergang von verpackten hin zu digitalen Gütern sein wird. Darüber sollte man vielleicht nochmal nachdenken."

Laut Lasky habe es 2004 in der Branche einen grundlegenden Wandel gegeben, der eine sofortige Reaktion erfordert hätte. Im Februar 2007 habe er noch mit dem damaligen EA-Chef Larry Probst darüber diskutiert, dass man die Ausgaben pro Jahr mindestens um 200 Mio. Dollar senken, Entlassungen vornehmen und die Ausgaben bei riskanten Unterfangen einschränken müssen. Während jener Zeit hätten die Budgets von Spore und Der Pate ein "wahnwitzig hohes Ausmaß" erreicht, selbst 'durchschnittliche' Produktionen wie Superman Returns oder Die Simpsons - Das Spiel wären "abartig teuer" gewesen.

Gleichzeitig habe Lasky vorgeschlagen, den Forschungs- und Entwicklungsbereich aggressiv voranzutreiben und auch weitere Übernahmen zu tätigen, um den Wechsel zur digitalen Distribution und dem Spiele als Dienstleistung-Ansatz zu bewerkstelligen. EA wäre kurzfristig geschrumpft, dafür aber deutlich profitabler geworden. Langfristig wäre man noch deutlich besser aufgestellt gewesen.

Mittlerweile singt auch Riccitiello das 'Weniger ist mehr'-Mantra, 2007 sei Laskys Vorschlag hingegen noch "belächelt" worden. Man habe sich nicht vorstellen können, gegenüber der Börse eher auf eine höhere Profitabilität als auf ein Wachstum des Umsatzes zu setzen. EA habe den Wechsel ins Digitalgeschäft schaffen, gleichzeitig aber auch im Retailbereich wachsen wollen. Das Unternehmen habe schon 2006 das Innovationsproblem erkannt, nicht aber den Mut gehabt, darauf zu reagieren.

"Das alte EA-Modell ist im Wesentlichen ein Stuhl mit drei Beinen: 1) Ein profitables Sportgeschäft mit jährlichen Titeln.; 2) Serien, in denen große Hits produziert werden, die aber nicht gar so häufig veröffentlicht werden (Die Sims, Need for Speed, Command & Conquer) und 3) eine Sammlung digitaler Güter/Werte (z.B. Pogo, JAMDAT und jetzt Playfish) sowie der Vertrieb anderer [externer] Spiele (Rock Band, Left 4 Dead). Von diesem Trio ist nur noch ein Stuhlbein intakt - das dritte. Ohne die digitalen Assets und die EA-Partnertitel würde die Lage sogar noch brisanter sein."

Der Sportbereich habe unter deutlich gestiegenen Kosten für die Lizenzen zu leiden - und dem Unvermögen EAs, ein alternatives Modell mit Abos oder variablen Preisen zu etablieren. Dadurch sei die Profitabilität eines Bereichs aufgezehrt worden, der für gewöhnlich riskantere Vorhaben finanzierte.

Das größere Scheitern der Strategie Riccitiellos sei aber im EA Games-Label zu sehen. Riccitiello habe darauf gesetzt, das Unternehmen in der Phase eines Wandels noch ausbauen zu können. Man habe wohl geglaubt, man hätte zehn Jahre Zeit dafür - in Wirklichkeit seien es aber wohl eher zwei bis drei Jahre. Da die Einnahmen aus dem Sportbereich aber schon voll in den Plänen und Schätzungen berücksichtigt worden seien, hätten die EA Games-Titel die Kastanien aus dem Feuer holen müssen. Mit Spore, Dead Space, Need for Speed: Undercover und Mirror's Edge habe EA aber "eine teure kommerzielle Enttäuschung nach der anderen" hinnehmen müssen. Zudem habe man noch Pandemic geschlossen - knapp zwei Jahre, nachdem man das Studio zusammen mit BioWare für 850 Mio. Dollar aufgekauft hatte. Lasky geht auch nicht davon aus, dass sich Dante's Inferno oder Star War: The Old Republic deutlich besser schlagen werden - "es ist eine ruinöse Strategie."

Die "Blutung" sei keineswegs gestoppt, heißt es mit Verweis auf den Aktienkurs des Unternehmens.

"Angesichts der Tatsache, dass EA vier Mrd. Dollar an Börsenwert verloren hat, ist es erstaunlich, dass sich noch keiner gefunden hat, der sie von ihrem Leid erlöst. Disney hatte ein Auge auf sie geworfen, seit ich Anfang der 90er im Haus der Maus war. Und es gibt chinesische Firmen wie TenCent, die EA problemlos komplett schlucken könnten."

Ebenfalls erstaunlich sei, dass der Aufsichtsrat weiterhin "das existierende Managementteam durch das Debakel hinweg unterstützt." Seit Riccitiello das Zepter übernahm, seien elf Mrd. Dollar an Marktwert zerstört worden. Einiges könne man vielleicht auf die Wirtschaftskrise zurückführen - Activision habe diese aber wesentlich besser verkraftet. Die Frage sei nun, wie lange die großen Investoren noch bereit sind, dem Geschehen zuzuschauen.




Quelle: Gamasutra



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# 14.01.2010 - 17:22:56 Leider keine Berechtigung       zitieren


Naja ist ja alles schon bekannt. Viel erschüternder sind die Rechtschreibfehler in dem Artikel :S



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