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[Amoklauf] Mindestens elf Tote bei Amokl
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Neo
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# 12.03.2009 - 11:20:47 Leider keine Berechtigung       zitieren


nunja, das ist ne formsache. hauptsache das kind hat nen namen, wie es dann in der realität ausschaut, ist ja ne ganz andere sache, aber wer sowas spielen will, bekommt das auch ;)
ist genau wie alkohol unter 16. - bekommt man eigentlich auch irgendwoher


Zuletzt modifiziert von dp.Neo am 12.03.2009 - 11:55:41



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dp.Notger
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# 12.03.2009 - 11:22:46 Leider keine Berechtigung       zitieren


Nur mal schnell einen Body-Count:
Tote in Winnenden: 17 (?)
Verkehrstote in Deutschland, gestern: ca. 11
Tote durch Malaria, weltweit, gestern: 8.000
Tote durch Unterernährung/Hunger, weltweit, gestern: 35.000-80.000 (davon die allermeisten Kinder)

Weil es uns scheinbar angeht, oder uns angehen sollte oder weil es einen Sensationswert für uns sensationsgeilen sozialen Wesen darstellt, ist die Geschichte in Winnenden jetzt die angesagte Neuigkeit.

Welthunger ist natürlich weniger interessant, das ist wie Dark Knight gegen GZSZ: Das eine ist ein Ereignis und schick, das andere dann doch irgendwie grauer Alltag.

Die Sache mit dem Mitgefühl ist ziemlich kompliziert, weil unser Mitgefühl leider durch unsere Aufmerksamkeit gerichtet wird. Damit ist unser Mitgefühl meistens fehlplatziert, wenn wir es durch die Medien anfachen lassen, aber niemals fehl am Platze, schließlich ist Mitgefühl eines der edleren Gefühle.

Darüber hinaus aber muss niemand zu Mitgefühl mit einer bestimmten Gruppe verpflichtet sein: Wie er seinen emotionalen Haushalt einrichtet und wem er seine Aufmerksamkeit schenkt, ist seine Sache.

Das Dumme ist nur, dass unser soziales Netz und dessen Regeln aus einem dynamischen Gruppenprozess entstehen, der nicht unserer Kontrolle sondern nur unserer Mitwirkung unterliegt. D.h. unsere konkrete Lebenssituation wird durch unsere Umgebung geprägt (soweit nichts Neues), was in diesem Fall heißt: Der unterdrückte Idiot von Winnenden, der sich mit Papas Knarren einen befreienden Nachmittag gegönnt hat, hat indirekte Auswirkungen auf uns, in dem er die Meinungen des schlecht informierten Gesellschaftsrests prägt.

Insofern halte ich es für ein wenig taktlos aber gerechtfertigt, dass hier zuallererst die Diskussion über Themen entbrennt, die uns selbst betreffen; in diesem Fall die Angst, dass unser Hobby verboten würde, unterlegt mit einer Abwehr von Überwachungs- und Kontrollstaaten, die sich so langsam einschleicht.

Aber mal ehrlich: Das ist doch hier Wichsen mit beiden Händen an der Tastatur!
Wir sind doch hier einer Meinung, wen wollt ihr denn hier überzeugen? Ein bisschen Meinungen austauschen und sich wohlig warm darüber freuen, dass man eine Gemeinde hat, die so denkt wie man selbst ist nett, aber eben nur emotionale Selbstbefriedigung. So verändert man nichts.
Wenn es euch also ernst ist, dann tragt die Diskussion nach außen, an die Stellen, die Multiplikatoren darstellen, die sich überzeugen lassen. Beckstein werdet ihr nicht erreichen können, aber vielleicht euren Abgeordneten. Man kann auch Leserbriefe schreiben oder wenn man das Zeug, die Ausbildung und die Mittel dazu hat, eine eigene Studie beginnen (Psychologen am Start?). Man kann eine friedliche Demo von Gewaltcomputerspielspielern organisieren oder besser, eine Interessenvertretung im Internet gründen, in der man darstellen kann, dass solche Gewalttaten einen anderen Ursprung haben und das solche Vögel wie wir liebenswerte Menschen sind (außer Sniperspieler, natürlich).


Zuletzt modifiziert von dp.Notger am 12.03.2009 - 11:23:20


Ich kriege meine Beziehungstipps von Seite 700 im Teletext.
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dp.onk3l
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# 12.03.2009 - 11:43:31 Leider keine Berechtigung       zitieren


Lieber Notger, du kannst dir nicht vorstellen wieviele Briefe ich schon an diverse Abgeordnete geschrieben habe. Du wirst lachen, ich bekam sogar schon oft Antwort, aber nur bei Themen die "angenehm" waren.
Zu Themen wie Bundestrojaner, Killerspiele, Diätenerhöhung und dgl. bekam ich nie eine Antwort.

dp.Tank
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# 13.03.2009 - 08:14:11 Leider keine Berechtigung       zitieren


http://www.golem.de/0903/65869.html

Ich könnt kotzen. Es wurde auf dem Rechner das Counterstrike Spiel gefunden und jetzt wird die ohne hin schon strenge USK-Bewertung als zu "lasch" kritisiert.

Man, man....

Neo
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# 13.03.2009 - 13:02:58 Leider keine Berechtigung       zitieren


is doch klar ;)
der absatz der verantwortung der eltern ist sehr lang im gegensatz zum killerspielabsatz oder? :wall:

der typ hatte depressionen, warum spielen nun die spiele wieder so eine rolle und so brutal ist cs doch net oder?^^ bei UT3 fetzt da schon mehr ;)


naja wayne, ich spiel das, was ich will :evil:



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dp.onk3l
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# 13.03.2009 - 13:10:41 Leider keine Berechtigung       zitieren


Boar Leute, weil das damit gar nichts zu tun hat.
Es wird nur immer wieder von irgendwelchen Vollidioten gesagt.
Es ist halt so, dass so ziemlich jeder im Alter zwischen 15 und 25 der einen Computer besitzt auch CS hat.
Und wenn mal einer Amok läuft der kein CS hat, sagt die Reporterwelt halt, der hatte eine Sims Version aufm Rechner, ähnlich CS!

dp.popmachine
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# 13.03.2009 - 13:38:31 Leider keine Berechtigung       zitieren


Der Begriff Killerspiele ist ein von der Politik geschaffenes AS.

Sie kann noch einem Amoklauf und einem installierten Spiel auf dem Rechner des Täters sagen, dass dies mindestens hinreichend für seine Tat war. Sie können sagen, dass sie etwas dagegen tun und dies zeimlich laut, da durch Gegenmaßnahmen kaum Kosten entstehen.

Meyer Müller sind zufrieden wenn sie hören, dass hier etwas verschärft wird und kommen zu der (falschen) Konklusion, dass sie und ihre Kinder nun sicherer in die Schule gehen können.

Doch sind die Maßnahmen, die getroffen werden müssten, gänzlich andere. Grundlegende Dinge, die schon im Kindergarten beginnen müssten, sich in der Schule fortsetzen und in Vereinen durchgesetzt werden (Stichwort Sozialarbeiter).

Tatsache ist, dass man völlig machtlos gegen einen solchen Amoklauf ist. Ein netter Vergleich ist hier der Terrorismus. Dieser hat mehr oder weniger organisierte Strukturen, plant dementsprechend mit mehren Menschen Anschläge, die trotzdem (oft) nicht verhindert werden können.
Wie also die Schläfer Zelle schlecht hin aufhalten? Einen weißen männlichen Jungen irgendwo in Deutschland dessen Vater Im Schützenverein ist... .

dp.Mordred
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# 13.03.2009 - 13:50:42 Leider keine Berechtigung       zitieren


ich nehme an emnid-umfragen teil. da kam gestern auch direkt as zum amok-lauf. themen wie killerspiele und waffengesetze, aber die frage ob es auch am sozialen umfeld liegen könnte? ratet mal :wall:

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mcQueen
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# 13.03.2009 - 13:55:13 Leider keine Berechtigung       zitieren


Tarek hat doch vollkommen recht. Die Politik steht mal wieder vor dem Dilemma, reagieren zu müssen, weil sonst Wählerstimmen flöten gehen. Also muss sie was für die Innere Sicherheit tun. Da bieten sich Computerspiele als vollkommen unbekanntes Medium (offensichtlich) und in der breiten Masse verfügbar doch super an. Dass wir in Deutschland tatsächlich den strengsten Jugendschutz weltweit haben und die Umsetzung das Problem zu sein scheint, interessiert da nicht. An dieser Stelle mal ein neues oder verschärftes Gesetz zu entwerfen, ist nunmal deutlich kostengünstiger, als mehr Kindergartenplätze zu schaffen, das Freizeit- oder Vereinsangebot mit kompetentem (!) Personal zu stärken oder aber das Personal bei den Jugendämtern aufzustocken, um der Flut an Eingängen da endlich mal Herr zu werden.


Gruß,
Linus
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dp.Notger
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# 13.03.2009 - 14:32:05 Leider keine Berechtigung       zitieren


Darüber hinaus fällt doch auf, dass diese Burschen meistens in ihrer Pubertät sind und an Schulen rumballern. Eher selten ballern sie auf ihre Eltern, die Nachbarn, Sportkameraden oder sowas.

Kann es vielleicht sein, dass die Schule für einen im Hormonumbau befindlichen jungen Mann, der dort eher ein Außenseiter ist, ein wirklicher Folterraum ist?
Wenn ich mich daran zurück erinnere, wie manche in unserer Klasse kollektiv fertig gemacht wurden, dann wundert mich tatsächlich eher, dass es so ausgesprochen selten zu solchen Ausbrüchen kommt.

Im meine, es sollte sich mal das ganze soziale Umfeld an die eigene Nase fassen, nicht nur die Eltern (deren Einfluss in der Pubertät sowieso verschwindend gering ist) oder die Computerspielehersteller, sondern gerade die Klassenkameraden. Seltsamerweise wird davon fast nie berichtet. Immer wird nur auf die Eltern oder die Spielehersteller gehackt.

Das Problem ist doch, dass die meisten Menschen einfach nicht kausal denken sondern phänomenologisch: Die glauben, wenn man Drogen verbietet, geht es den Menschen besser.
Tatsächlich unterliegt der Mensch aber dem Wasserbetteffekt: Wenn du eine Beule an einer Stelle korrigierst, kommt sie an anderer Stelle hoch. Drogen, Computerspiele und Gewaltausbrüche sind eben nur Symptome, die man nicht unterdrücken kann. Dafür gibt es zu viele von ihnen und viel zu wenig Unterdrückungsmöglichkeit.

Daher: Grundlagen verbessern, mehr Kindergartenplätze, mehr Lehrer, besser geschulte Lehrer, sozial kompetente Lehrer, klare Werte an den Schulen usw..


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dp.Lee
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# 13.03.2009 - 15:01:27 Leider keine Berechtigung       zitieren


 Zitat
Im meine, es sollte sich mal das ganze soziale Umfeld an die eigene Nase fassen,..


Guter Ansatz, leider muss man aber feststellen, dass es den meisten Leute völlig Schnuppe ist.

Und da im weitläufigen Sinne jeder von uns Teil dieses 'sozialen Umfelds' ist kann man nur zu dem Schluss kommen, dass es sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt.

Diejeniegen, die das nicht verstehen oder nach scheinbar einfachen Lösungen suchen, ziehen dann 'Killerspiele', 'Rapmusik', 'Drogen' etc. aus dem Hut und schreien nach Gleichschaltung dessen, was sie als Jugendkultur empfinden.
Dumm, sehr dumm ist das. Und nicht minder verhängnissvoll.

cu, lee




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mcQueen
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# 13.03.2009 - 16:10:36 Leider keine Berechtigung       zitieren


Rapmusik, die nicht von den Fantastischen Vier kommt, darf man trotzdem gern verbieten.


Gruß,
Linus
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dp.onk3l
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# 13.03.2009 - 16:12:54 Leider keine Berechtigung       zitieren


100% agree!

dp.Schimmi
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# 13.03.2009 - 16:32:29 Leider keine Berechtigung       zitieren


Also, ich muss Onkel zustimmen. Ich fühle mich ehrlich gesagt auch nur betroffen, wenn direkte Verwandte/Bekannte von mir sterben. Wenn man jeden Tag die Glotze einschaltet und die Zeitung aufschlägt, bekommt man unsinnige Tode um die Ohren gehauen. Da muss man aufpassen das man nicht selber depressiv wird.
Nur warum soll ich, wenn es in Deutschland Tote gibt, mehr betroffen sein, als wenn in irgendeinem anderen Land passiert. Spätestens seit dem 11.September merkt man, dass es Opfer erster und zweiter Klasse gibt. Beim Erdbeben in der Türkei, waren die vielen Tote nur eine Zwischenmeldung gewesen, vom 11.September wurde ein halbes Jahr über die Opfer berichtet und Kinofilme gedreht. Ich könnte zudem wetten, das wenn sich beim Tsunami keine toten Deutschen bzw. Westeuropäer befunden hätten, es auch nicht so einen Spendenmarathon gegeben hätte.
Zum Thema mediale Gewatverherrlichung:

Kein Spiel und kein Film, könnte die Abgefucktheit der Menscheit einfangen. Die ekeligsten Drehbücher schreiben noch immer wir selber.

dp.Firestorm
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# 13.03.2009 - 20:00:47 Leider keine Berechtigung       zitieren


 Zitat von dp.Schimmi

Kein Spiel und kein Film, könnte die Abgefucktheit der Menscheit einfangen. Die ekeligsten Drehbücher schreiben noch immer wir selber.


Dem kann ich nur zustimmen! Ich denke auf jeden Fall das bei solchen Fällen immer das große Ganze betrachtet werden muss Erziehung, soziales Umfeld usw. Aber das die manche Politiker gleich wieder auf "Killerspiele" schwenken is mir schon klar, wel das schlicht am einfachsten ist. Zum Glück hb ich gestern noch ein paar Interviews von mehreren Abgeordneten gehört gelesen die sich gegen ein verschärfung oder gar ein Verbot ausprechen (würde die Games dann eh nur noch interessanter für die Kiddies machen). Das sich manche der hohen Herren jetzt auch noch über die Schützenvereine hermachen find ich ne riesen Sauerei, weil dort wird mit Sicherheit der respektvolle und nachsichtige Umgang mit Waffen übermittelt. Bei dem konkresten Fall von Winnenden find ich es sehr erschreckend das der Vater seinem Sohn schon mit 10Jahren!!!!! das schiessen mit scharfen Waffen beigebracht haben soll (gehts noch?). Das ist für mich schlicht weg verfehlte Erziehung!

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