Ohne Euren Eifer dämpfen zu wollen, nur zwei Anmerkungen zu Netzteilen:
Wenn Computer lange laufen, sind Energiekosten auch nicht unwichtig. Dann spielt es schon eine Rolle, welcher Qualtität das Netzteil ist _und_ in welchem Leistungsbereich es genutzt wird.
A) Enermax und BeQuiet sind auf jeden Fall zwei Markennamen. Erstere habe ich schon seit einigen Jahren, letztere kenne ich nur aus Tests. Der Unterschied zu NoName-Netzteilen besteht unter anderem in der Spannungsfestigkeit und der Aufteilung der Ströme auf die einzelnen Schienen (5V, 12V). So kann es kommen, dass ein Markennetzteil mit 400W vollkommen ausreicht, aber erst ein NoName-Gerät mit 450W (oder gar mehr) den Computer richtig versorgt (hätte ich schon bei einem Freund mit einem Billig-Komplett PC von Aldi oder so: Netzteil war vergleichsweise riesig (300W?), ging schnell kaputt, und da der Rechner praktisch nicht aufrüstbar war (also keine Reserven für später berücksichtigt werden mußten), habe ich ein Marken-NT mit sowas um die 160W besorgt. Der PC hat danach mindestens ein Jahr ohne Probleme gearbeitet).
B) So weit ich weiß, werden da gerade Änderungen diskutiert, aber die aktuelle Effizienz eines NT wird bei einer hohen Last gemessen, und da sind solche Geräte prinzipiell immer relativ gut. Was heißt Effizienz (oder Wirkungsgrad)? Angenommen er betrüge 80% und der Computer verbraucht tatsächlich 400W. Im Netzteil wird aber eine Menge Wärme produziert, für die man auch bezahlen muss, und zwar 20% des Gesamtstroms, der aus der "Stockdose kommt". Nach Adam Riese bezahlt man in diesem Fall 500W an das Elektrizitätswerk, während eigentlich nur 400W gebraucht werden.
Dieser unnötige Verbrauch hat nicht nur was mit den internen Widerständen im NT zu tun, sondern auch mit der Tatsache, dass der Computer an sich keinen rein ohm'scher Verbraucher darstellt, sondern im Gegenteil auch zu einem hohen Anteil aus Induktivitäten "besteht". Man kann diesen zum Teil entgegenwirken, indem man in das NT eine sogenannte "power factor control" (PFC) einbaut, und ich rate jedem hier NTs mit einer aktive PFC zu wählen (ist bei den Markenartikeln wohl auch praktisch immer drin).
Hab gerade keine Statistiken zur Hand, aber ich denke, dass Wirkungsgrade von 90% schon nur selten erreicht werden, d.h. dass die 100W Verlust (also pro 10 Stunden kostet das eine Kilowattstunde á ca 15 Cent, ein Server der 24/7 läuft kostet dann pro Monat ca 10 Euro extra) sind nicht unrealistisch.
Und dann noch, worauf ich eingangs hinaus wollte: Diese hohen Wirkungsgrade werden nur erreicht, wenn das NT nahezu bei voller Last arbeitet. Ich kenne keinen Zahlen aus der Praxis, nur ein paar Infos aus meinem Studium, und denen zufolge sinkt der Wirkungsgrad bei beispielsweiser halber Leistung schon deutlich ab (auf unter 70%).
Mit anderen Worten: Kauft man ein 600W NT um auf der sicheren Seite zu bleiben, und der PC braucht tatsächlich, selbst im Spitzenbetrieb, deutlich weniger, dann bezahlt man diese Idee mit einem zusätzlich noch schlechteren Wirkungsgrad.
Eventuell wäre ein 500W nicht nur billiger in der Anschaffung _und_ im Unterhalt, sondern könnte auch dem PC genau dienselbe Leistung zur Verfügung stellen. In einem solchen Fall wäre das 600W NT einfach eine blöde Idee.
Flynx AKA Norman
Natürlich sollte man vorausschauend kaufen: Reicht das NT auch noch, wenn noch zwei weitere Fesplatten und mehr RAM eingebaut wird, dazu noch ein zweiter DVD Brenner, eine leistungshungigere Grafikkarte .....? Das muss dann halt jeder selbst entscheiden.
Man sollte nur Netzteile mit einer aktiven Steuerung nehmen
Puh, das ist viel zu lang geworden .... mea culpa, mea maxima culpa, aber manchmal geht's mit mir durch, besonders Freitags
Übrigens: Ich bin kein Elektronik-Fachmann, falls das eine oder andere nicht ganz richtig dargestelt wurde, bitte ich um Verzeihung, aber ich habe mich bemüht mich verständlich auszudrücken